Naceur Charles Aceval stammt aus einer Nomadenfamilie. In Deutschland schlug er sich als Arbeiter durch, bis er Märchenerzähler wurde.
Wahlheimat, was ist das für ein schönes Wort. Die Heimat von Naceur Charles Aceval, die er sich aussuchte, ist die kleine Gemeinde Weil im Schönbuch südwestlich von Stuttgart.
Draußen: Es ist still an diesem Mittwochabend, kein Mensch ist zu sehen. Familienhaus steht hier neben Familienhaus, meist dreistöckig, tief reichen die Spitzdächer bis über die Fenster im Erdgeschoss. Zwischen ihnen steht ein schlichtes weißes Haus mit nur zwei Etagen, es hat zwei Balkone. Ein warmes Licht scheint aus einem Fenster im zweiten Stock. Dort wohnt Aceval, 66 Jahre alt.
Drinnen: Vor Acevals Eingangstür hängt ein kleiner Mistelzweig, es riecht nach Weihrauch. Im Flur und im Wohnzimmer hängen Teppiche an den Wänden, aber auch bunte Gemälde, Familienfotos und orientalische Souvenirs: ein bronzener Gong, den ein steinerner Pferdekopf bewacht, ein hölzerner Pfeil mit Bogen, eine Trommel. Wer schon einmal auf einer von Acevals Erzählstunden war, kennt die Trommel schon, er bringt sie oft mit, schlägt zwischen seinen Erzählungen auf ihr herum. Auf dem Esstisch stehen eine silberne Teekanne, kleine Glastassen in Grün, Blau und Orange mit goldenen Verzierungen. Es gibt Minztee.
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Erschienen am 25.03.2018
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